Private Krankenversicherung – lohnt sich ein Wechsel?
19. Oktober 2015 von Riedel
In Deutschland ist im Normalfall jeder Angestellte bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert. Allerdings können sich einige auch privat versichern. Aber nicht immer lohnt sich ein Wechsel in die private Krankenversicherung.
Auf den ersten Blick hat eine private Krankenversicherung viele Vorteile. Freie Arztwahl, bessere Versorgung, geringere Wartezeiten und teilweise sogar günstigere Tarife. Doch sollte man Vorsichtig bei einem Wechsel sein. Denn eine private Krankenkasse hat nicht nur Vorteile.
Wechsel ab 4.575 Euro
Zunächst einmal kann man als Angestellter nicht problemlos zu einer privaten KV wechseln. Grundvoraussetzung ist ein jährliches Bruttoeinkommen von über 54.900 Euro. Wer weniger als diese umgerechnet 4.575,- Euro verdient, kann sich nur gesetzlich versichern.
Zudem hat eine gesetzliche Krankenkasse auch Vorteile. So können Kinder und Ehepartner ohne Einkommen kostenfrei mitversichert werden. Auch bei chronischer Krankheit oder Arbeitslosigkeit bleibt die Grundsicherung garantiert. Es besteht Anspruch auf Krankengeld und eine gesetzliche Krankenkasse darf einen Versicherten nicht ablehnen.
Vorsicht vor steigenden Kosten
Eine private KV darf jeden Antragsteller ablehnen. Zudem können die Beiträge, die zu Beginn der Versicherung relativ niedrig sind, schnell ansteigen. Dennoch hat eine PKV auch Vorteile. So kann der Gesundheitsschutz je nach Versicherung individuell abgestimmt und angepasst werden. Entsprechend können Wünsche, Bedürfnisse und Ansprüche für jeden Versicherten berücksichtigt werden. So steigt oder sinkt dann der Tarif. Gleichzeitig steht den Versicherten bei einer privaten Kasse im Normalfall eine bessere medizinische Betreuung zur Verfügung, was wohl auch der Hauptgrund für die meisten ist, in die PKV zu wechseln.
Vorteile der KV
Ob sich der Wechsel lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Normalerweise sind die Tarife der PKV für junge und gesunde Menschen deutlich niedriger. Für ältere und chronisch Kranke dagegen deutlich höher. Zudem kann es sein, dass bei älteren Versicherten bestimmt Leistungen nicht mehr angeboten werden. Auch bei Zusatzleistungen wie Sehhilfen oder Zahnärzten muss man aufpassen, welche Kosten übernommen werden. Zudem gibt es auch keine kostenfreie Mitgliedschaft für Kinder.
Einbahnstraße
Einen Wechsel sollte man sich daher gut überlegen, denn eine Rückkehr in die gesetzliche KV ist schwierig und solange das Einkommen nicht unter 4.575,- Euro fällt fast unmöglich. Entsprechend sollte man einen Wechsel nicht vorschnell beschließen und sich vor allem über die verschiedenen Anbieter und Versicherungsgesellschaften informieren.
Hilfreich sind hier natürlich Versicherungsvergleiche, wie sie beispielsweise bei Netzsieger zu finden sind. Hier findet man auf den ersten Blick eine Übersicht über die wichtigsten Leistungen der verschiedenen Kassen und kann so den optimalen Tarif für sich finden, sofern man einen Wechsel in die private Kasse beschlossen hat.
Vielen Dank für den Artikel. Wie viel günstiger ist denn nun eine private Versicherung zu haben? Mfg.