Was heißt Berufsunfähig und lohnt sich eine Versicherung?
18. September 2013 von Riedel
Unser Job kann uns krank machen. Teilweise wird es so schlimm, dass wir nicht mehr arbeiten können. Hier spricht man auch von einer Berufsunfähigkeit. Gegen diese kann man sich auch versichern. Aber lohnt sich das auch und was heißt überhaupt berufsunfähig.
Stress, Burnout, Depressionen, Rückenschmerzen, Knieprobleme oder ein Unfall haben schon so manche berufliche Laufbahn beendet. Ohne eine entsprechende Vorsorge kann es sein, dass zu den gesundheitlichen Problemen auch noch finanzielle hinzu kommen. Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn berufsunfähig heißt nicht automatisch auch erwerbsunfähig.
Berufsunfähig (BU) bedeutet, dass man nicht mehr in der Lage ist, seinen zuletzt ausgeübten Beruf ausüben zu können. Dies muss natürlich auch ärztlich attestiert werden. Ein Handwerker, der bei einem Unfall einen Arm verloren hat, ein Fluglotse, der aufgrund einer Erkrankung blind geworden ist oder auch ein Chemie-Angestellter mit chronischen Atemwegsproblemen wären Beispiele für eine Berufsunfähigkeit. Auch chronische Rückenschmerzen können zu einer BU führen. Diese kann nach einem Unfall oder bei psychischen Problemen auch nur vorübergehend bestehen. Die Berufsunfähigkeit dauert dann so lange, bis der Betroffene wieder einsatzfähig ist.
Erwerbsunfähig
Im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeit ist man bei einer Erwerbsunfähigkeit gar nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Während man bei einer BU in der Lage ist, im Rahmen der gesundheitlichen Möglichkeiten eine andere Tätigkeit zu erlernen und entsprechend auszuüben, ist man bei der Erwerbsunfähigkeit nicht mehr in der Lage, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Für beide Fälle gibt es eine entsprechende Versicherung.
Wer hat das höchste Berufsunfähigkeitsrisiko?
In Deutschland haben Dachdecker das höchste Berufsunfähigkeitsrisiko. Die Gefahr sind vor allem Unfälle und Stürze, die bei den Arbeiten leicht passieren können. Auf Platz zwei folgen Krankenpfleger. Bei ihnen ist es vor allem der Rücken, der die weitere Ausübung des Berufs verhindert. Rang drei schließlich belegen Schlachter vor Tiefbauer und Maurer, bei denen ebenfalls häufig der Rücken Probleme macht. Neben den körperlichen Problemen sind in den letzten Jahren vor allem psychische Probleme immer häufiger die Ursache. Stress, Burnout und Depressionen sind die große Gefahr, da sie im Vergleich zu einem Unfall oder einer Krankheit schleichend fortschreiten und nur schwer zu diagnostizieren und dadurch auch nur langwierig zu behandeln sind.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Wie erwähnt gibt es auch die Möglichkeit, sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gegen die Berufsunfähigkeit abzusichern. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Denn die meisten Versicherungen greifen erst ab einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent. Ob man so eine Versicherung abschließen möchte, bleibt jedem selber überlassen. Die Beiträge steigen entsprechend mit dem Risiko. Dafür sollte man gerade bei Jobs mit einem hohen Risiko über so eine Versicherung nachdenken. Während sie bei einem Dachdecker mit Sicherheit sinnvoll ist, kann ein „Schreibtischtäter“ eher darauf verzichten. Denn bei ihm ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass er seiner Tätigkeit nicht mehr nachgehen kann. Allerdings muss man sich immer vor Augen halten, dass man nicht unbedingt einen Unfall haben muss. Auch eine chronische Erkrankung, ein Tumor, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall können zu einer berufs- oder sogar einer erwerbsunfähigkeit führen.
Auch bei den Beiträgen muss man aufpassen. Hier können sich die verschiedenen Anbieter stark unterscheiden. Wenn Sie sich also für eine Berufsunfähigkeitsversicherung interessieren, sollten Sie in jedem Fall die verschiedenen Versicherungen vergleichen. Einen guten Überblick gibt es beispielsweise hier.
[…] macht sich gerne Gedanken über die Rente oder gar die Zeit, in der man vielleicht auf fremde Hilfe angewiesen ist, weil man sich nicht mehr alleine versorgen kann. Wobei auch ein Unfall zumindest eine Zeit […]
Ich halte den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für sehr sinnvoll. Denn wir können uns nicht sicher sein, dass wir von ihren Ursachen verschont bleiben. Es kann immer mal passieren, dass wir durch unsere berufliche Tätigkeit oder psychische Erkrankungen in die Berufsunfähigkeit geraten. Verlassen wir uns dabei allein auf eine Absicherung durch die Erwerbsminderungsrente, können wir schneller als erwartet in die Altersarmut geraten.
Beabsichtigt man den Abschluss einer BU-Versicherung ist es ratsam diese bereits in jungen Jahren während des Studiums oder der Berufsausbildung abzuschließen, da die Versicherungsbeiträge mit zunehmendem Alter und bestimmten Gesundheitszustand ansteigen. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass die Versicherung eine monatliche Rente von 1.000,00 € aufweist und die Versicherung bis zum Eintreten des 67. Lebensjahres läuft.