Helfen Stehhilfen gegen Rückenschmerzen?
22. Oktober 2018 von Riedel
Dass zu viel Sitzen schlecht für den Rücken ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Viel im Stehen zu arbeiten, würde den Rücken entlasten, ist aber auf die Dauer sehr anstrengend. Aber wie sieht der Mittelweg aus – sind Stehhilfen auch eine gute Option für Schreibtischtäter?
Obwohl viele das Problem mit dem langen Sitzen kennen, tut kaum jemand etwas dagegen. An vielen Arbeitsplätzen mit einer sitzenden Tätigkeit, wird der Job genau so ausgeführt: sitzend. Dass dadurch die Rückenmuskulatur geschwächt wird, man zu Fehlhaltungen und Verspannungen neigt und so häufig chronische Rückenschmerzen entstehen, wird ignoriert. Schließlich ist sitzen viel bequemer.
Alternative stehen
Zugegeben ist die Vorstellung, den ganzen Tag im Stehen zu arbeiten, nicht besonders attraktiv. Das wird schließlich irgendwann anstrengend. Und ob man sich dann noch über Stunden konzentrieren kann, sei einmal dahingestellt. Menschen mit Übergewicht, Knieproblemen oder Wassereinlagerungen in den Beinen werden mit Sicherheit keine sieben oder acht Stunden am Tag im Stehen arbeiten können. Grundsätzlich muss man das auch nicht, da schon eine Stunde stehen am Tag reicht, um den Rücken zu stärken, ohne dass dabei Konzentration und Produktivität verloren geht.
Alternative Stehhilfen
Eine dritte Alternative sind so genannte Stehhilfen. Die sind ähnlich beschaffen wie ein Barhocker, haben aber oft noch eine kleine Rückenlehne und Armstützen. Die meisten Stehhilfen sind Drehbar und haben eine Fußleiste. Dabei haben die Stehhilfen mehrere Vorteile. Ohne sich richtig anlehnen zu können, muss der Körper die Wirbelsäule stützen. So wird die komplette Rumpfmuskulatur trainiert und Fehlhaltungen vermieden. Durch das Stehen wird die Beinmuskulatur trainiert. Das beugt Krampfadern vor. Wenn die Beine dann doch einmal müde werden, kann man sich setzen. Trotzdem muss die Rumpfmuskulatur weiter arbeiten. Da man nicht so tief sitzt, knickt man in der Hüfte nicht zu stark ein, was die Wirbelsäule und die Bandscheiben extrem belastet.
Mobil dank stehen
Sitzen wir zu lange in einer Position, kommt es leicht zu Verspannungen. Sitzen wir dagegen deutlich höher, ist der Schritt zum Stehen oder ein paar Schritte zu gehen, nicht weit. So bleibt man aktiver und „versumpft“ nicht an seinem Schreibtisch. Jede Bewegung hilft dem Körper dabei, Muskeln zu trainieren und die Durchblutung zu fördern. Das wird durch eine Stehhilfe unterstützt.
Wo eignet sich die Stehhilfe
Ob man als Schreibtischtäter lieber im Stehen oder Sitzen arbeitet, hängt auch oft davon ab, wo man sich besser fühlt und natürlich auch vom Gesundheitszustand. In jedem Fall ist es sinnvoll, sowohl im Stehen wie im Sitzen arbeiten zu können. Stehhilfen eignen sich dabei besonders bei Jobs, bei denen Flexibilität gefragt ist. Ob man nun an Maschinen, im Verkauf arbeitet oder Schreibtischtätigkeiten nachgeht, gerade in den Bereichen können Stehhilfen eine gute Alternative zum Sitzen oder freien Stehen sein.
Foto: Rainer Sturm auf pixelio.de