Rückenschmerzen – wie gesund sind Wasserbetten
31. Mai 2016 von Riedel
Für viele Menschen mit Rückenschmerzen gelten Wasserbetten als eine Möglichkeit, den Rücken zu entspannen und so im Schlaf die Beschwerden zu lindern. Leider sind Wasserbetten meistens teurer als normale Matratzen. Insofern kann man sich schon die Frage stellen, ob ein Wasserbett wirklich hält, was man sich davon verspricht.
Bevor wir uns der Frage widmen, wie gesund Wasserbetten sind, ist es sinnvoll zu wissen, woher die Rückenschmerzen überhaupt kommen. Denn Wasserbetten helfen nicht bei jeder Art von Rückenschmerzen. Viele „Schreibtischtätern“ leiden aber unter einer schwachen Rückenmuskulatur. Das hat zur Folge, dass die Wirbelsäule nicht mehr ausreichend gestützt wird und es zu Fehlhaltungen und Verspannungen kommt. Andere sitzen den ganzen Tag in einer ungünstigen Position. Auch das kann zu schmerzhaften Verspannungen führen. In so einem Fall brauchen die Rückenmuskeln in der Nacht eine Pause, um sich zu erholen.
Wasserbetten haben eine mit Flüssigkeit gefüllte Matratze. Teilweise gibt es auch reine Wassermatratzen, die dann in herkömmliche Gestelle hinein gelegt werden können. Der Effekt ist der gleiche. Da die Unterlage nicht stabil wie eine herkömmliche Matratze ist, passt sie sich den Konturen des Schläfers an und stützt so in der Nacht den Rücken und die Wirbelsäule. Dadurch können sich die verkrampften Muskeln entspannen und die Schmerzen werden gelindert. So zumindest besagt es die Theorie, die bekanntlich aber ja grau ist.
Hart oder weich
Ein großer Faktor, ob ein Wasserbett bei Rückenproblemen hilft, ist die Füllmenge. Im Gegensatz zur herkömmlichen Matratze können Sie selbst bestimmen, wie hart Ihre Schlafunterlage sein soll. Je mehr Flüssigkeit Sie in die Matratze füllen, desto härter wird Ihr Bett. Wichtig ist vor allem, dass die Wirbelsäule in allen Situationen ausreichend gestützt wird. Das ist auch der große Vorteil eines Wasserbetts im Vergleich zu herkömmlichen Matratzen. Da man sich im Schlaf hin und her wälzt, kann eine starre Unterlage die Wirbelsäule nicht immer stützen. So können sich auch die geplagten Rückenmuskeln nicht ausreichend entspannen und man wacht dann schon morgens mit einem steifen Rücken auf. Das flexible Wasserbett passt sich dagegen dem Körper bei jeder Bewegung an, unterstützt die Wirbelsäule und verteilt das Körpergewicht gleichmäßig.
Problematisch ist es dagegen, wenn die Matratze zu weich ist. Man sinkt förmlich hinein und die Wirbelsäule hängt durch. Liegt man hier in einer ungünstigen Position, können Muskeln und Bandscheiben falsch belastet werden und die Probleme verstärken sich. Füllt man zu viel Flüssigkeit hinein, hat man eine ähnliche Wirkung wie bei einer normalen Matratze und könnte auf das Wasserbett auch verzichten. Wichtig ist daher, die Füllmenge individuell an Körpergröße, Gewicht und eventuelle gesundheitliche Beschwerden anzupassen, um einen möglichst großen Nutzen zu haben.
Bequem im Winter
Ein weiterer Vorteil ist, dass im Wasserbett die Temperatur reguliert werden kann. Das ist besonders im Winter wichtig, wenn es im Schlafzimmer empfindlich kalt werden kann. Bei Kälte ziehen sich die Muskeln etwas zusammen und können sich nicht so gut entspannen. Da bei vielen Menschen mit Rückenschmerzen die Probleme von einer verspannten Muskulatur her rühren, können sich die Probleme im Winter noch verschlimmern. Wärmt man das Wasser im Bett nun auf, kann man sich die Wärmeflasche sparen und hat bis zum morgen eine angenehme Temperatur im Bett, solange man die Grade nicht zu hoch einstellt. Denn auf einem warmen Untergrund können die Muskeln einfacher entspannen.
Probleme
Für viele ist der Schlaf auf dem Wasserbett zunächst ungewohnt. Denn im Gegensatz zu Federkern oder Schaumstoff ist die Matratze nicht starr sondern eher dynamisch. Insofern schwappt der Untergrund bei jeder Bewegung nach. Teilt man sich ein Bett mit dem Partner und verfügt die Matratze nicht über getrennte Kammern, kann man so auch leicht aus dem Schlaf gerissen werden. Und wenn die Matratze nicht richtig befüllt ist, können sich Rückenprobleme noch verschlimmern statt verbessern.
Hinweis für Rückenpatienten
Da Wasserbetten nicht gerade günstig sind, sollte man vorher in jedem Fall Probe liegen und gegebenenfalls mit seinem Hausarzt über die Anschaffung sprechen. Teilweise kann man wie auf www.silvanowasserbetten.de sein Bett auch selbst konstruieren. In vielen Fällen gibt es einen Zuschuss für Rückenpatienten oder die Kosten für ein Wasserbett werden von der Krankenkasse komplett übernommen.
Ein Wasserbett kann zwar Rückenbeschwerden linden, es hilft aber nicht gegen die eigentlichen Probleme. Verspannungen oder verkrampfte Rückenmuskeln rühren im Normalfall von einer ungünstigen Sitzhaltung, zu wenig Bewegung und so durch eine geschwächte Rumpfmuskulatur her. Daher kommt man nicht daran vorbei, sich mehr zu bewegen und die Muskeln zu kräftigen. Nur so kann man auch trotz Wasserbett Rückenschmerzen langfristig in den Griff bekommen.
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